Workshop Programm 2024

Theorie Workshops

Thesendiskussion - kein Vorwissen nötig

Kapitalismusbefürworter*innen behaupten, Kapitalismus sei die beste Wirtschaftsform, um die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Dies ließe sich beispielsweise an Hand der vollen Schaufenster beweisen. Diese Behauptung soll im Workshop widerlegt werden.

Dazu wollen wir uns in diesem Workshop anschauen, welche Rolle die Bedürfnisse der (meisten) Menschen im Kapitalismus spielen und warum die Schaufenster zwar voll sind, die Taschen vieler aber leer bleiben.
Um das zu verstehen werden wir uns die Rolle, die das Privateigentum dabei spielt anschauen - denn dabei geht es um etwas ganz anderes als den Schutz des eigenen Fahrrads.
Zu guter Letzt werden wir auf das Klassenverhältnis zu sprechen kommen, das notwendig zum Kapitalismus gehört. Dabei werden wir uns anschauen, was es für die Menschen bedeutet, der einen oder der anderen Klasse anzugehören.

Unsere These: Die Bedürfnisse der Menschen kommen im Kapitalismus zwar schon vor, allerdings sehr schlecht weg.

Thesendiskussion - kein Vorwissen nötig

Es ist kein Geheimnis, dass die Art und Weise wie Dinge im Kapitalismus produziert werden für Mensch, Tier und Umwelt ziemlich schädlich sind. Für Kritiker*innen des Konsums liegt die Lösung nah: Sie selbst und möglichst alle anderen sollen ethisch korrekt konsumieren. Also ökologisch, vegan, fair, regional, saisonal und mit möglichst wenig Plastik einkaufen.

Dabei sehen wir ein Problem: Veränderter Konsum führt nicht zur Abschaffung der ganzen Missstände, diese haben ihren Grund woanders. Warum die Konsumkritik also nicht nur falsch, sondern auch schädlich für eine vernünftige Kritik an der herrschenden Produktionsweise ist, soll in diesem Workshop diskutiert werden.

Thesendiskussion - kein Vorwissen nötig

Kritik am Schulsystem gibt es zu Hauf: Es gebe keine Chancengleichheit, es werde zu früh selektiert, die Noten seien ungerecht und die Schülerinnen würden zu wenig lernen bzw. zu schlecht aufs Leben vorbereitet.

Wir behaupten: Wer fehlende Chancengleichheit oder zu frühe Selektion kritisiert, stört sich nicht daran, dass die Schule Gewinner\innen und Verlierer*innen produziert, solange die Sortierung nur korrekt abläuft. Zudem lässt sich feststellen, dass mit der schulischen Sortierung schon eine Vorsortierung auf die Hierarchie des Arbeitsmarktes geleistet ist. Diese Vorsortierung erfolgt in der Schule durch die Organisation des Lernens als Leistungskonkurrenz, in der die Note der Maßstab des Erfolges ist. Das Lernen für Noten statt das Lernen aus Interesse wird Schüler*innen also systematisch antrainiert. Dies hat nicht nur schädliche Folgen für das Lernen, sondern auch für die Schüler*innen.

Das alles wollen wir im Workshop näher begründen und mit Euch diskutieren.

Thesendiskussion - kein Vorwissen nötig

Deutschlands Erinnerungspolitik ist besonders. Während in vielen Nationen versucht wird, ein positives Bild der „eigenen“ Nationalgeschichte zu zeichnen, dominiert in der BRD mittlerweile das aktive Erinnern und die Scham über die Taten Deutscher. Auf diese Erinnerungskultur sind viele Deutsche stolz. Auch am Gedenktag zur Befreiung von Auschwitz zeigt sich dieser Erinnerungsstolz.

Wir behaupten, dass dieser Stolz ein Fehler ist, der nicht zur Kritik des NS führt, sondern vielmehr dessen Grundlagen reproduziert. Das möchten wir anhand von Thesen mit euch diskutieren. Aufzeigen werden wir, wie und warum sich die Erinnerungspolitik in der BRD nach 1945 gewandelt hat.

Thesendiskussion - kein Vorwissen nötig

Die ersten Inselstaaten stehen vor dem physischen Untergang, die Folgen der Klimakatastrophe sind an allen möglichen Orten zu spüren – und die Politik macht: fast nichts. Es gibt eine Klimakonferenz nach der anderen und das ohne spürbare Veränderungen. Warum eigentlich? Warum wird international gemeinsam ein Ziel festgelegt, was kaum ein Staat einhält? Können die Staaten nicht mehr machen oder wollen sie nicht?

In der Veranstaltung soll einerseits die Rolle diskutiert werden, die die Natur als kostenlose Ressource in einer Gesellschaft spielt, in der sich ökonomisch alles ums Geld dreht. Zweitens wird es um das Verhältnis von Politik und Ökonomie im Bezug auf die Klimakatastrophe gehen. Dabei werden wir einen besonderen Blick auf die Energie werfen, da dieser sowohl für die kapitalistische Produktionsweise als auch für die Klimakatastrophe eine besondere Bedeutung zukommt.

Aufgezeigt werden soll damit, dass sich die Klimabewegung mit ihren Klimastreiks nicht an den Staat wenden sollte. Denn der Staat ist kein guter Ansprechpartner, um die Klimakatastrophe aufzuhalten.

Thesendiskussion - kein Vorwissen nötig

Deutschland ist eine "Exportnation". Das klingt nach der Feststellung einer einfachen Tatsache, ähnlich wie „Island ist ein Inselstaat“. Dass es dann doch nicht einfach ist, wird deutlich, wenn die Gefahren für Deutschland beschworen werden: Teure Energie verteuert die Exportprodukte; die Huthis blockieren den Handelsverkehr im Roten Meer; die USA unter Präsident Trump drohten mit Zöllen auf deutsche Exporte; China versucht mit seiner „Neuen Seidenstraße“ viele Länder auf sich auszurichten.

All diese zitierten Bedrohungen verweisen darauf, dass „Exportnation“ nicht eine Naturtatsache ist, sondern ein politökonomisches Programm. Deswegen wollen wir im Workshop untersuchen, was eigentlich die Voraussetzungen dafür waren, dass Deutschland bisher damit Erfolg hatte. Dabei wird deutlich werden, dass Deutschlands Eintreten für eine „regelbasierte Weltordnung“ keiner abstrakten Vorliebe für Recht und Gesetz entspringt. Eine solche regelbasierte Weltordnung mit dem Gewaltverbot der UN-Charta und den Regelungen der Welthandelsorganisation ist vielmehr die Voraussetzung für Deutschlands wirtschaftliche und politische Erfolge.

Nach einer Definition ist Klassismus die "Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft (z. B. Schüler oder Schülerinnen, deren Eltern arm sind) oder der sozialen Position (z. B. Menschen, die auf ALG II angewiesen sind)" (Andreas Kemper)

Es wird kritisiert, dass Kinder von Akademiker*innen bessere Chancen auf gut bezahlte Berufe haben und Kindern von "Arbeiter*innen" von Anfang an in der Schule weniger zugetraut wird, so dass sie in den unteren Bereichen des Bildungswesens (und absehbar auch der Berufshierarchie) enden. Kritiker*innen des Klassismus bemerken auch, dass es einen negativen Blick auf Leute gibt, die beruflich wenig Erfolg haben. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie aufgrund von Dummheit oder Faulheit selbst die Schuld an ihrer ungünstigen Lage trügen.

All das gibt es und macht das Leben für die Betroffenen über ihre miese materielle Lage hinaus noch ein Stück unangenehmer. Vertreter*innen des Klassismuskonzepts ziehen aus dieser Beobachtung aber einen verkehrten Schluss: Die Vorurteile, die es in dieser Gesellschaft über arme Menschen gibt, halten Sie für den Grund der Armut. Das Klassismuskonzept beruht so auf einer ganz radikalen Antidiskriminierungslogik: Wenn es keine Vorurteile gegen arme Menschen mehr gäbe, dann müsste ihnen ja auch der Aufstieg gelingen. Aus der richtigen Beobachtung, dass Anstrengung keinen sozialen Aufstieg garantiert, folgern sie, dass arme Menschen ungerechterweise am Aufstieg gehindert würden. So können sie andauernd über die Folgen der kapitalistischen Konkurrenz sprechen, ohne einmal darüber nachzudenken, warum es diese Konkurrenz mit ihren Gewinner*innen und Verlierer*innen überhaupt gibt.

Wir wollen uns mit diesem sehr speziellen Blick auf die Welt beschäftigen. Wie verwandelt das Konzept des Klassismus die Ergebnisse der Konkurrenz im Bildungswesen und auf dem Arbeitsmarkt in Fragen der Anerkennung und der Chancengleichheit? Was meinen die Klassismuskritiker*innen, wenn sie von Arbeiter*innen sprechen? Und wieso ist diese Betrachtung der Ergebnisse, die die Klassengesellschaft hervorbringt, das gebaue Gegenteil einer Kritik der Klassengesellschaft?

Thesendiskussion - kein Vorwissen nötig

Seit über anderthalb Jahren tobt in der Ukraine ein Krieg: staatliche russische gegen ukrainische Gewalt in bekannt gigantischem Ausmaß. Deutsche Außenpolitikerinnen haben diesen Krieg – von dem sie permanent erklären, dass er wegen eines Mangels an deutschem Waffennachschub keinesfalls enden darf und wird – ihrem Volk vom ersten Tag an als moralische Sache vorgelegt: Russland ist schuld an der schlimmen Gewalt, die Ukraine hat alles Recht, sich zu verteidigen, also mit mindestens demselben Maß an Gewalt zu antworten.

Argumente dafür gibt es allerhand. Die zielen alle darauf, dass der Mensch sich gleich in Form der gewünschten Antwort die Frage vorlegt, wer von den beiden in Kiew und Moskau residierenden Kriegsherren darf, was er tut, und wer nicht. Im Ernst soll man als der Wicht, der man bloß ist, sich in die Pose des Richters über die Gewalt von Staaten begeben, die weit jenseits dessen liegt, woran man als Individuum praktisch mit seinem Urteil überhaupt heranreicht. Obwohl die längst und immer weiter stattfindende Gewalt belegt, dass sich deren staatliche Kommandeure vom eigenen Urteil darüber, ob man sie selbst erlaubt hätte, wenn sie einen nur vorher gefragt hätten, genauso wenig abhängig machen, wie von der „Verurteilung“, also dem ideellen Verbot, das man ihnen noch nicht einmal förmlich zustellen kann.

Auf die ganz verkehrte Frage, ob Staaten ihre Kriege erlaubter- oder unerlaubterweise gegeneinander führen, gibt es darum auch in diesem Fall ausschließlich verkehrte Antworten. Die bestehen stets in dem Fehler, ausgerechnet die politisch begründete Gewalt von Staaten mit den Maßstäben menschlicher Moralvorstellungen und Empfindungen zu beurteilen, obwohl Menschen nichts als die Manövriermasse und das Verschleißmaterial der kriegführenden Höchsten Gewalten sind.

Vortrag

Die Digitalisierung biete »Chancen und Risiken«: Einerseits könne sie die Arbeit erleichtern, andererseits drohe Arbeitslosigkeit. Doch wessen Risiko ist es, durch einen Roboter ersetzt zu werden? Und wessen Chance ist es, mit der neuen Technik die bezahlte Arbeit billiger zu machen? Der Referent nimmt die Widersprüche der Digitalisierung in den Blick: das Interesse der Unternehmen, ihre Produktion zu rationalisieren; das Programm der ­Industrie 4.0, mit dem Staat und Wirtschaft den Umbau voranbringen wollen, in Konkurrenz zu anderen Ländern; und nicht zuletzt: die Rolle der Lohn­abhängigen in diesem umgebauten Kapitalismus. Außerdem hinterfragt er die geläufigsten Ideologien zu den vermeintlichen Segnungen der technologischen Umwälzung.

Vortrag

Vor allem Stimmen rund um Sahra Wagenknecht treten immer wieder mit der These auf, man müsse eine »linke Migrationskritik« vorantreiben, die sich von der von rechts unterscheide, weil darin die Arbeiter und deren Interessen im Mittelpunkt stünden.

In der Veranstaltung werden verschiedene "Argumente" dieser Migrationskritiker widerlegt (z. B. die Migranten verschärfen die Konkurrenz, senken die Löhne und stören das Sozialsystem) und es soll gezeigt werden, warum der Nationalismus der Migrationskritik vorausgesetzt ist.

Workshop - kein Vorwissen nötig

„Adultismus“ beschreibt analog zu anderen Diskrimminierungstheorien wie Sexismus oder Rassismus, einen Machtunterschied zwischen Kindern und Erwachsenen. Groß wird beklagt, dass mit Kindern anders umgegangen wird als mit Erwachsenen. Gerade in der Linken finden sich immer mehr Menschen, die dieser Argumentation folgen. Im Workshop wollen wir uns damit beschäftigen ob eine Ungleichbehandlung eigentlich immer eine Diskriminierung ist, ob Kinder wirklich abstrakt unter der Macht „der Erwachsenen“ leiden und ob es letzten Endes nicht vielleicht bessere linke Konzepte zu Erziehung und Umgang mit Kindern gibt. Die Grundthese dabei: Alles als Diskriminierungskategorie zu fassen ist weder faktisch richtig, noch bringt es uns politisch weiter.

Spätestens seit der Grazer Gemeinderatswahl 2021, bei der die KPÖ mit knapp 29% der Stimmen zur stärksten Partei wurde und infolgedessen die erste „kommunistische“ Bürgermeisterin Österreichs stellt, ist sie auch International den meisten Politik-Interessierten ein Begriff. „Ihr“ Thema ist das Wohnen. Leistbar und für jedermann erschwinglich soll es sein. Wie die Partei das angeht und was man daraus lernen kann, soll in diesem Vortrag besprochen werden.

In deutschen Schulen erfreut sich der Ethikunterricht immer größerer Beliebtheit und löst zunehmend den Religionsunterricht ab. In der Veranstaltung soll es um die spezielle Leistung der Ethik gehen, vor allem in Bezug darauf, was da im Ethikunterricht in den deutschen Schulen so geliefert wird - an Inhalten, vielleicht auch Kompetenzen, vor allem aber an Vorstellungen über die Welt, in der wir leben. Das führt vor allem zu der Frage: Was ist und wozu bedarf es der Ethik?

Thesendiskussion - kein Vorwissen nötig

Im Artikel 20 Abs. 3 Grundgesetz steht, dass die Gesetzgebung an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung an Gesetz und Recht gebunden sind. Das damit benannte Prinzip des Rechtsstaats erfreut sich von rechts („Wir sind eine Rechtsstaatspartei“ Life-Erik Holm, AfD in ARD Talkshow 2024) bis links („Die Überwindung der Dominanz kapitalistischen Eigentums in der Wirtschaft und ein sozialer Rechtsstaat sind dafür die wichtigsten Grundlagen.“, Programm Partei Die Linke) großer Beliebtheit.

Das wird einerseits negativ mit Verweis auf andere Herrschaftsformen der Vergangenheit oder Gegenwart gerechtfertigt. Andererseits wird positiv die Identifikation von Erlaubnis/Recht mit dem eigenen Interesse vorstellig gemacht: Wenn mir erlaubt wird, eine Meinung zu haben, eine Firma zu gründen, einen Beruf zu wählen, eine Religion zu praktizieren oder auch nicht oder zu einem Helene Fischer Konzert gehen zu dürfen, dann ist das doch für mich gemacht! Hartnäckig wird dann regelmäßig das Auseinanderfallen von eigenem Interesse und dem geltenden Recht immer den Entscheidern in Behörden und Justiz zum Vorwurf gemacht, ja sogar angeprangert, dass hier gar kein richtiger Rechtsstaat vorliegt – aber dieser selbst ist nie Gegenstand einer Kritik.

Zunächst soll in dem Workshop geleistet und geprüft werden, ob man sich das Lob zu eigen machen sollte. Bei Teilen des materiellen Rechtsstaatsprinzips, den Grundrechten, wollen wir prüfen, welche Sorte Gesellschaft dort garantiert werden soll und welche Ansprüche der Staat an sein Volk dort verewigt, wenn er die Würde des Menschen unantastbar garantiert.

Schließlich wird der Rechtsstaat durch seine formelle Seite vollständig: Die Bindung der Agenten des Staates an das geltende Recht und andere Staatsorganisationsprinzipien, wie etwa die Gewaltenteilung. Was ist der Grund der „checks and balances“ und der Verpflichtung der Staatsagenten auf das Recht? Immerhin unterstellt beides eine regelmäßige Übergriffigkeit, einen Missbrauch der Staatsagenten in ihren Ämtern aus privaten oder dem Amt selbst entspringenden Gründen, obwohl diese Agenten doch bei Amtsantritt sich der Ausübung der Aufgaben willentlich verschrieben haben.

Am Ende soll schließlich erklärt sein, warum diese widersprüchliche Herrschaftstechnik für die Verwaltung des Kaptalismus nicht zwingend, aber doch sehr zweckmäßig ist.

Thesendiskussion - kein Vorwissen nötig

Europäische Fortschritte bei der Abschottung des verschuldeten menschlichen Elends jenseits der Schengen Grenzen oder: Wer vom Imperialismus nicht reden will, soll zum Asylrecht schweigen.

„Ein Asylantrag ist insbesondere offensichtlich unbegründet, wenn nach den Umständen des Einzelfalles offensichtlich ist, dass sich der Ausländer nur aus wirtschaftlichen Gründen oder um einer allgemeinen Notsituation zu entgehen, im Bundesgebiet aufhält.“

So steht es in § 30 Abs. 2 Asylgesetz und wenn man kein Herz aus Stein hat, dürften sich Zweifel auftun, ob das, was Staaten moralisch als Humanität vortragen, wenn sie flüchtende Ausländer bei sich überhaupt noch über die Grenze lassen, wirklich eine gute Sache ist.

Denn zweifellos gibt es neben bestehender Festung Europa Menschen, denen Asyl gewährt wird. Aber was ist das, wenn attestiert wird, dass sie von ihrem Herkunftsstaat verfolgt werden oder dort bei Rückkehr vom Tode bedroht werden? Mitleid mit den Betroffenen, die sich einer erniedrigenden Antragsprozedur unterziehen müssen oder Ansagen an den Herkunftsstaat? Die Ukraine-Geflüchteten wurden zum Beispiel ganz gezielt anders behandelt, daran lässt sich den staatlichen Zwecken einiges entnehmen.

Die Hunger- und Klimaleider sowie sonstige tragische Gestalten der Ruinen des Imperialismus des freien Westens kommen bei allen Hürden, welche die EU bisher aufgestellt hat, trotzdem noch permanent an Europas Grenzen und nerven dort zumeist erstmal die Länder am Meer. Deren Interesse, dieses Ordnungsproblem zu lösen, sehen die nicht als ihr ureigenes an, zumal die Beteiligung von Griechenland, Albanien oder Bulgarien an den Zuständen der Herkunftsländer auch eher gering ausfallen dürfte. Andere Transitländer auf dem Weg nach Deutschland, Niederlande, Frankreich oder Skandinavien sehen das ähnlich. So kommen noch genug Geflüchtete in die Gewinnerländer Europas und die haben darauf gar keine Lust. Ihre Ansage: Weniger an den Grenzen durchlassen, harsche Überwachung der Ankommenden und Verteilung der Geflüchteten auf alle Länder Europas.

Die EU ist seit April 2024 zufrieden. Grenzverfahren mit Vorsortierungen der Ankommenden, die sich ewig hinziehen können. Abschiebung in ausgeweitete sichere Drittstaaten, die die Betroffenen nicht mal betreten haben müssen und viele Dinge mehr, damit man hier das Elend der Welt nicht zu Gast haben muss.

EU 1 – Refugees United 0

Wir besprechen den Inhalt des Asylrechts, seine Fortschritte in der EU und warum die Geflüchteten darin nicht mehr als eine Fußnote darstellen.

Im Workshop verhandeln wir die 2000-jährige Geschichte antisemitischer Ressentiments und betrachten die unterschiedlichen Erscheinungsformen des modernen Antisemitismus. Dabei werden wir uns auch mit der eigenen Familienbiographie auseinandersetzen und die unangenehme Frage aufwerfen, welche antisemitischen Bilder und Denkmuster wir wissentlich oder unbewusst übernommen haben. Wir werden im Workshop NICHT den Nahost-Konflikt lösen, wohl aber über antisemitische Darstellungen des Konfliktes sprechen.

Vortrag mit Diskussion

Innerhalb der linken Szene und in linken Zusammenhängen ist Sexismus, Männlichkeit und Kritik an den selben seit Jahren Thema, aber scheinbar ändert sind dennoch recht wenig. Vom Frauen* in Diskussionen weniger ernst nehmen, bis hin zu gewalttätigen Übergriffen gegen Frauen* kann man in der Linken alles finden. Wie kann das sein, wenn doch unsere männlichen Genossen selbst sagen sie wollen Feministen oder pro-feministen sein?

In meinem Vortrag werde ich auf die Anforderungen, vor denen (linke) Männer innerhalb dieser Gesellschaft stehen, zu sprechen kommen und auch auf die Widersprüche mit denen sie sich rumschlagen müssen.
Ebenso werde ich eine Kritik an einigen üblichen Herangehensweisen linker Männer mit ihren Sexismen und ihrer eigenen Männlichkeit, ihren Bedürfnissen, Wünsche und Vorstellungen formulieren. Am Ende werden wir hoffentlich ein bisschen weiter zu kommen und wenigstens einigen Fallstricken der männlichen linken (Spoiler: oftmals erfolglosen) Auseinandersetzung mit ihren Sexismen, etwas entgegen halten können.Innerhalb der linken Szene und in linken Zusammenhängen ist Sexismus, Männlichkeit und Kritik an den selben seit Jahren Thema, aber scheinbar ändert sind dennoch recht wenig. Vom Frauen* in Diskussionen weniger ernst nehmen, bis hin zu gewalttätigen Übergriffen gegen Frauen* kann man in der Linken alles finden. Wie kann das sein, wenn doch unsere männlichen Genossen selbst sagen sie wollen Feministen oder pro-feministen sein?

In meinem Vortrag werde ich auf die Anforderungen, vor denen (linke) Männer innerhalb dieser Gesellschaft stehen, zu sprechen kommen und auch auf die Widersprüche mit denen sie sich rumschlagen müssen.
Ebenso werde ich eine Kritik an einigen üblichen Herangehensweisen linker Männer mit ihren Sexismen und ihrer eigenen Männlichkeit, ihren Bedürfnissen, Wünsche und Vorstellungen formulieren. Am Ende werden wir hoffentlich ein bisschen weiter zu kommen und wenigstens einigen Fallstricken der männlichen linken (Spoiler: oftmals erfolglosen) Auseinandersetzung mit ihren Sexismen, etwas entgegen halten können.

Vortrag mit Diskussion

Wohl kaum eine feministische Strömung hat die Diskussion in Deutschland so geprägt wie der Radikalfeminismus. Daran haben weder die Auseinandersetzungen mit Queer Theory noch die in den letzten 15 Jahren vermehrte Auseinandersetzung mit marxistischen Ansätzen vor allem aus Italien etwas geändert. Dabei sind diese Prägungen mitnichten bewusst, sondern eher Resultat einer feministischen Szene-Tradition. Außerdem bilden radikalfeministische Ansätze mittlerweile ein breites Spektrum ab. Von Alice Schwarzer bis zu Shulamith Firestone ist es ein ganz schöner Weg. Was sie gemeinsam haben, worum es dem Radikalfeminismus überhaupt geht, und welche Probleme er mit sich bringt, soll dieser Vortrag klären. Es soll dabei darum gehen eine materialistische Position zu entwickeln, die nicht hinter die Ergebnisse des Queerfeminismus zurückfällt, aber diesem auch nicht auf den Leim geht.

Vortrag & Workshop

Es gibt kein Nicht-Patriarchat im Patriarchat! Auch unsere eigenen Strukturen sind von patriarchalem Verhalten und patriarchaler Gewalt geprägt. Wo genau liegen dabei Herausforderungen, wo müssen wir ansetzen? Zu klären ist: Welche Arten von Sexismus gibt es trotz der linken Selbstüberzeugung? Wie werden Geschlechter auch in unserer Politik unterdrückt? Wie können wir aus unserer emanzipatorischen Theorie, emanzipatorische Praxis machen? Zusätzlich zum Vortrag wird ein Workshop angeboten, bei dem wir mehr ins Gespräch über Erfahrungen und Kämpfe kommen wollen. Beide Veranstaltungen stehen allen Geschlechtern offen.

Vortrag

Es soll hergeleitet werden, warum der Queerfeminismus weder für Frauen noch für LGBTI+ eine vollständige Analyse und Lösung liefert. Dafür soll zunächst eine grobe Übersicht gegeben werden, welche femininistischen Diskurse und Strömungen aktuell von Bedeutung sind. Danach wird die Theorie des Queerfeminismus beleuchtet und zeitgleich die dortigen Mängel aufgedeckt. Abschließend soll eine antikapitalistische Analyse vollzogen werden, um mit einer Perspektive abzuschließen, wie wir uns als LGBTI+ und Frauen zusammenschließen können, um einen emanzipatorischen Kampf zu gestalten. Der Vortrag bedient sich teilweise an marxistischer Theorie, ist aber auch ohne derartige Grundlagen und Überzeugungen verständlich. Ziel des Vortrags ist, die Vereinfachungen und Kürzungen des Queerfeminismus’ aufzudecken, ihn zu hinterfragen, um einen Theoriediskurs neu aufzurollen. Dabei wird die These vertreten und argumentiert, dass es für eine echte Befreiung von unterdrückten Geschlechtern einen anderen Feminismus braucht. Die Devise lautet: Her mit einer Revolution! Warum? Und wie? Lasst es uns gemeinsam herausfinden und diskutieren.

Was heißt Arbeitszeitrechnung und warum brauchen wir sie in einer postkapitalistischen Gesellschaft? Welche Rolle spielen dabei
Arbeitszertifikate, Produktionspläne, Arbeitszeitkonten, Betriebsräte
und die öffentliche Buchhaltung?

Der Vortrag führt ein in eine Skizze einer sozialistischen Produktionsweise, wie sie vor fast hundert Jahren von der Gruppe Internationaler Kommunisten (GIK) – einem niederländischen rätekommunistischen Kollektiv – entwickelt worden ist. Im Anschluss folgt die Diskussion.

Lesung und Diskussion

Wie steht es eigentlich um den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Linken – gerade wenn sie aus den eigenen Reihen kommt? Im Januar 2020 wird öffentlich, dass ein linker cis-Mann über mehrere Jahre heimlich Videoaufnahmen in Dixi-Klos auf dem linken Festival Monis Rache anfertigte. Die Aufnahmen der von ihm als weiblich gelesenen Personen verkaufte er auf Pornoplattformen.

Zwei Jahre lang hat die feministische Gruppe mora die Reaktionen aus der linken Szene beobachtet. Aus der Perspektive linker FLINTA* und aus eigener Betroffenheit dokumentieren, kommentieren und analysieren die Autor*innen die daraus folgenden Fragen, Emotionen, Aktionen und feministischen Kämpfen.

Dieses Buch archiviert im Sinne Feministischer Geschichtsschreibung die Perspektiven der Autor*innen und anderer Betroffener, um ihre Erfahrungen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Neben eigenen Analysen zu Themen wie Voyeurismus, transformativer Gerechtigkeit und kritischer Männlichkeit zeichnen Betroffenenstatements, Aussagen des Täters und Zeitungsartikel ein umfassendes Bild des Falls.

Identitätspolitik ist aktuell in aller Munde. Es gibt keine gesellschaftliche Ebene in der nicht versucht wird losgelöst vom Gesamtzusammenhang Partikularinteressen zu be- oder erkämpfen. Identität als subjektive Konstruktion von Wirklichkeit sowie deren Überhöhung ist dabei in einer Gesellschaft, die an individueller Konkurrenz ausgerichtet ist, als Mittel der Konferenz gewollt.

In dem Vortrag wird versucht, eine Kritik der Identitätspolitik zu entwickeln, innerhalb der die Wechselwirkung von Politik, Gesellschaft, Ökonomie und Individuum ins Zentrum gestellt wird. Dabei vertritt der Referent die These, dass Identitätspolitik im Kontext der bürgerlichen Gesellschaft zu einer konformistischen Rebellion neuer deutscher Spiessigkeit verkommen ist, die den Bezug zum gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang verloren hat.

Der Vortrag thematisiert akademische Inhalte, setzt jedoch keine Vorkenntnisse voraus.

Praxis Workshops

Adbusting: So nennt sich Neudeutsch das politisch motivierte Verändern
von Werbeplakaten mittels minimalinvasiven Vandalismus. Macht man das
mit Plakaten von Polizei oder Militär, riskierte man 2018/19
Hausdurchsuchungen, DNA-Analysen und Meldungen ans Terrorabwehrzentrum.
Denn der Staatsschutz bei LKA Berlin hatte herausgefunden, dass
Adbusting z. B. die Bundeswehr „gar lächerlich“ macht.
Dank der frechen Öffentlichkeitsarbeit der Soligruppe plakativ gelang
es, die Behörden wegen ihres übertriebenen und unverhältnismäßigen
Vorgehens gar lächerlicher zu machen als es Adbustings je könnten.
Mittlerweile gibt es mehrere Beschlüsse von Staatsanwaltschaften und
Polizeibehörden, dass das Öffnen von Werbevitrinen und das Hineinhängen
von eigenen Poster nicht strafbar ist. Auf unserer Buchvorstellung
erzählen wir die ungewöhnlicher Geschichte dieses seltenen Erfolgs und
zeigen jede Menge Fotografien von echten Adbusting und loten gemeinsam
die Möglichkeiten und Grenzen der Aktionsform aus.

Lieder sozialer Bewegungen zeugen von vergangenen Kämpfen, von den Siegen und Niederlagen, den Enttäuschungen, aber auch den Hoffnungen auf eine befreite Gesellschaft oder zumindest ein besseres Leben. Die Lieder der Arbeiter_innenbewegung geben uns einen eindrücklichen Zugang zur Geschichte von Protest gegen schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen, Streiks, Revolutionen und den Kämpfen gegen Unterdrückung sowie für die Emanzipation der Arbeiter_innenklasse.
_Gemeinsam wollen wir mit euch Lieder der Arbeiter_innenbewegung zwei- und dreistimmig einstudieren und uns gleichzeitig mit dem spezifischen historischen Kontext in dem diese Lieder hervorgebracht wurden beschäftigen.

Was muss ich bedenken wenn ich Briefe in den Knast schicken möchte? Wie schreibe ich einen Brief und an wen? Warum ist Kontakt zu Gefangen halten so wichtig bzw. wie funktioniert die Repression der Isolation?

Nur wer seine Rechte kennt, kann diese im Zweifel auch durchsetzen!

In diesem „Crashkurs“ geht es um unsere grundlegenden Rechte als Arbeiter/innen. Es geht u.a. um Dinge wie bezahlten Urlaub, Mindestlohn und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Es ist leider traurige Realität, dass die sowieso schon schlechten arbeitsrechtlichen Mindeststandards häufig nicht beachtet werden. Insbesondere bei Minijobs, Zeitarbeit und in bestimmten Branchen wie z.B. in der Gastronomie oder dem Sicherheitsgewerbe ist das der Fall.

Aber nur weil man ein Recht hat, bedeutet dies noch lange nicht, dass man es auch durchsetzen kann. Als einzelne Arbeiter/in befinden wir uns gegenüber unserer Chef/in meist in einer schlechten Position. Wir sind auf unser Gehalt angewiesen und die Chefs haben die Macht uns zu kündigen. Das macht Angst und verhindert, dass wir uns wehren. Als Arbeiter/innen haben wir nur einen Vorteil: GV Wir sind mehr! Wenn wir uns mit unseren Kolleg/innen zusammenschließen, können wir unsere Rechte durchsetzen. Der Crashkurs bietet einen ersten Einblick, welche Möglichkeiten es dazu gibt.

In diesem Workshop geht es um die ganz großen Fragen im Leben: Wie unterscheidet man Rotwein- und Weißweinglas? Kommt die Serviette auf den Stuhl oder auf den Tisch? Was, wenn es keine Fischmesser gibt?
Unsere Referentin reist extra aus Frankreich an, dem Land des guten Benehmens. Nach ausführlicher Feldforschung und direktem Kontakt zu Einheimischen, ist sie selbsternannte Expertin für Tischmanieren und möchte ihr Wissen gerne weitergeben. Mit Vorliebe an unzivilisierte Punker und andere Barbaren.
Keine Vorkenntnisse erforderlich, maximal 10 Leute
Methodisch werden wir uns zwischen Bier trinken und laminiertem Spiegelei bewegen.

Körper Workshops

Bei diesem Workshop wollen wir uns mit den Grundlagen des Muay Thai (Thaiboxen) beschäftigen. Thaiboxen ist ein Vollkontaktsport, in dem verschiedene Techniken, wie Schläge, Kicks, Knie- und Ellenbogenstöße eingesetzt werden. In diesem Workshop geht es quer durch die Grundlagen des Thaiboxens: wir trainieren Grundhaltung- und bewegung sowie Schlag- und Tritttechniken und ihr könnt euch so richtig auspowern. Spielerisch werdet ihr eure eigenen Stärken und Grenzen sowie die der anderen besser kennenlernen. Wir wollen in diesem Workshop kontrolliert und in solidarischer Atmosphäre zusammen trainieren.
Für wen: Der Workshop eignet sich für alle FLINTA\ *Personen, die Thaiboxen ausprobieren wollen sowie an erfahrene Thaiboxer*innen, die ihre Grundtechniken verfeinern möchten.
Sprache: Das Training wird auf Deutsch angeleitet, wir werden gemeinsam einen Weg finden, um ins Englische zu übersetzen, falls erforderlich.
Mitbringen: Sportklamotten, Wasserflasche, falls vorhanden Boxequipment (es gibt vor Ort begrenzt Leihequipment)

Im Workshop könnt ihr eine Auswahl an Grundlagen zur körperlichen Selbstverteidigung kennenlernen. In Partner:innen-Übungen soll erfahrbar werden, dass Verteidigungstechniken, die auf ein tieferes Wissen der menschlichen Anatomie und typischen Reaktionsmustern gründen, eine Chance gegenüber körperlich überlegenen Angreifern bieten können.

Der Workshop soll lediglich in Aussicht stellen, wie durch regelmäßiges Üben, zB. in einer angeleiteten Selbstverteidigungsgruppe, an einer Handlungsfähigkeit gearbeitet werden kann, die Panik im Ernstfall zumindest reduziert. Der Workshop eignet sich auch als Schnuppertraining für Menschen ohne Vorerfahrung im Kampfsport (wie zB. durch Kickboxen etc.). Geübt wird meistens in Zeitlupe mit vorgegebenen Abläufen in einem Rollenspiel. Die Rolle des angreifenden und verteidigenden Menschen ist festgelegt.

Als Aspekte effektiver Selbstverteidigung werden wir uns einem Teil der folgenden Themen widmen:

- körperliche Grundhaltung

- universelle Blocktechniken

- Taktik, Irritation, Überraschungsmomente

- Brechen des Gleichgewichts

- Einsatz von Low-Kicks

- Attackieren empfindlicher Punkte

- simple Hebeltechniken

- rudimentäre Boxing- & Open Hand Techniken

- das Nutzen von Alltagsgegenständen

- Befreiungstechniken aus Griffen und einfacher Umklammerung oder Würgegriffen.

English Workshops

Almost 4 years since the crash of the uprising against Lukashenko's regime and more than 2 years in the war in Ukraine, people in Belarus continue to resist dictatorship despite all the dangers of repressions. And although the creation of the mass popular movement is almost impossible, some continue individual actions against the regime in different forms.

At the same time, thousands continue to stay in prisons and struggle against the continuous repressions there, while more and more people are arrested on the regular basis on made up charges.
In this talk we will look at the past and the modern Belarus, resistance of the people in hard political conditions and the lives in prisons of anarchist and antifascist comrades.

At the event you will have the possibility to donate to the work of the collective as well as buy some merch.

Language: English

You are expected to have basic knowledge of the topic.

Recommended videos for catch up:
* Tractors, Rockets and Internet in Belarus: How authoritarian regime uses technology to repress
* 3 years after uprising in Belarus - political situation and repressions in the country

Cis-Männer-Frei Workshops

Diskussionsrunde - Cis-Männer-frei

Nur weil wir nicht zu der Gruppe der Cis-Männer gehören, heißt es nicht wir haben in dieser Gesellschaft nicht selbst etliche sexistische Gedanken und Gewohnheiten angenommen. In diesem Workshop möchte ich mit euch darüber sprechen in welchen Widersprüchen wir uns als Feminist*innen befinden und wie wir mit unserem eigenen Handeln teilweise selbst Sexismus praktizieren und reproduzieren - Nicht nur anderen Personen gegenüber sondern all zu oft auch uns selbst gegenüber.
Dafür möchte ich über die, meiner Einschätzung nach, häufigsten Fälle Sprechen.

Thesendiskussion - kein Vorwissen nötig - Cis-Männer-frei

Kapitalismusbefürworter*innen behaupten, Kapitalismus sei die beste Wirtschaftsform, um die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Dies ließe sich beispielsweise an Hand der vollen Schaufenster beweisen. Diese Behauptung soll im Workshop widerlegt werden.

Dazu wollen wir uns in diesem Workshop anschauen, welche Rolle die Bedürfnisse der (meisten) Menschen im Kapitalismus spielen und warum die Schaufenster zwar voll sind, die Taschen vieler aber leer bleiben.
Um das zu verstehen werden wir uns die Rolle, die das Privateigentum dabei spielt anschauen - denn dabei geht es um etwas ganz anderes als den Schutz des eigenen Fahrrads.
Zu guter Letzt werden wir auf das Klassenverhältnis zu sprechen kommen, das notwendig zum Kapitalismus gehört. Dabei werden wir uns anschauen, was es für die Menschen bedeutet, der einen oder der anderen Klasse anzugehören.

Unsere These: Die Bedürfnisse der Menschen kommen im Kapitalismus zwar schon vor, allerdings sehr schlecht weg.

Ein paar Tipps und Tricks zum Shouten, Growlen und Screamen für Metal-, Hardcore- und Punkgesang. Aber auch um ein praktisches Ventil für Wut und Druck zu finden und Lust auf Krach auszuleben.

movement Workshops

Nach dem rassistischen Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 organisierten sich an vielen Orten in Deutschland junge (post)migrantische Menschen, oftmals unter dem Label Migrantifa. Hanau war Trauma und Weckruf zugleich. Nicht wenige erinnerten dabei an die migrantischen Organisierungen Anfang der 1990er Jahre, vor allem an Antifa Genclik. Aber auch schon in den 1980er Jahren gab es massive Kämpfe gegen Rassismus und für soziale und politische Rechte.

Der Vortrag berichtet jenseits von Mythen und Held*innengeschichten über die Geschichte der neueren migrantischen Selbstorganisierung in Deutschland, über die Kämpfe der Gastarbeiter*innen in der BRD und der Vertragsarbeiter*innen in der DDR, über die Spaltungen von Antifa, Antira und migrantischen Gruppen nach dem Mauerfall, dem Widerstand gegen die Pogrome von Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda, vom Ringen der Betroffenen rassistischer Gewalt von Mölln, Solingen bis zum NSU, Hanau und Halle um Aufklärung und Gerechtigkeit und von postmigrantischer Erinnerungsarbeit für eine andere Geschichtsschreibung.

Schließlich geht es in dem Workshop um Visionen für eine gelingende Solidarität jenseits identitärer Konzepte von Allianzen und Allyship, um der drohenden autoritären Wende und rechter Hetze gemeinsam entgegentreten zu können.

Adbusting: So nennt sich Neudeutsch das politisch motivierte Verändern
von Werbeplakaten mittels minimalinvasiven Vandalismus. Macht man das
mit Plakaten von Polizei oder Militär, riskierte man 2018/19
Hausdurchsuchungen, DNA-Analysen und Meldungen ans Terrorabwehrzentrum.
Denn der Staatsschutz bei LKA Berlin hatte herausgefunden, dass
Adbusting z. B. die Bundeswehr „gar lächerlich“ macht.
Dank der frechen Öffentlichkeitsarbeit der Soligruppe plakativ gelang
es, die Behörden wegen ihres übertriebenen und unverhältnismäßigen
Vorgehens gar lächerlicher zu machen als es Adbustings je könnten.
Mittlerweile gibt es mehrere Beschlüsse von Staatsanwaltschaften und
Polizeibehörden, dass das Öffnen von Werbevitrinen und das Hineinhängen
von eigenen Poster nicht strafbar ist. Auf unserer Buchvorstellung
erzählen wir die ungewöhnlicher Geschichte dieses seltenen Erfolgs und
zeigen jede Menge Fotografien von echten Adbusting und loten gemeinsam
die Möglichkeiten und Grenzen der Aktionsform aus.

Input und Austausch über das Konzept der Gemeinsamen Ökonomie, dessen Potentiale und Erfahrungen damit

Was braucht es, um langfristig politisch aktiv zu sein und uns kollektiv darin zu unterstützen? Wir wollen gemeinsam kämpfen, aber stattdessen vereinzelt uns der Zwang arbeiten gehen zu müssen? Im Freund*innenkreis können sich nicht alle gleich viel leisten, aber Umverteilen ist kompliziert?
Ihr findet die Idee einer gemeinsamen Ökonomie spannend, aber zweifelt, ob ihr damit klarkommt? Ihr seid bereits in einer gemeinsamen Ökonomie und habt Lust auf Austausch?

Wir wollen mit euch über Gemeinsame Ökonomien (kurz: GemÖk) sprechen und schauen, inwiefern wir darin Antworten auf diese Herausforderungen finden können. Das bedeutet: Geld teilen, solidarisch miteinander wirtschaften, uns kollektiv unterstützen und Leben gestalten.

Dazu werden Menschen von ihren Erfahrungen in GemÖks erzählen, es können Fragen gestellt werden und es gibt Raum sich in Kleingruppen über Neugierde, Ängste und Sehnsüchte auszutauschen.

Es geht um Kapitalismuskritik, Erfahrungen in und Potential von GemÖks und um Fragen der praktischen Umsetzung des gemeinsamen Wirtschaftens.

Knäste Abschaffen - für einige eine Parole, für viele eine emanzipatorische Gesellschaftsvision. Der heutige Abolitionismus fordert die Abschaffung der Knäste und Polizei - aber was heißt das für uns?
Gemeinsam wollen wir über Knasterfahrung sprechen und einsteigen in das Thema Abolitionismus.

Konkret geht es um die Fragen:
* Was ist das: Abolitionismus?
* Was bedeutet Abolitionismus für eine linke emanzipatorische Bewegung?
* Welche Möglichkeiten gibt es, abolitionistische Ideen gegenwärtig umzusetzen?
* Was ist der Verwirklichung zu einem späteren Zeitpunkt vorbehalten?
* Welche Hürden gibt es heute und wird es vielleicht auch künftig geben um Abolitionismus mit Leben zu erfüllen?

Das Netzwerk Polylux unterstützt linke Initiativen im ländlichen Ostdeutschland gegen den Rechtsruck. Aber woher kommt der eigentlich? Ist der Osten eine Erfindung von "den Wessis" oder jammern Ostdeutsche qua Geburt einfach gern? Ostdeutschland ist nicht Westdeutschland und das hat handfeste Gründe: Ökonomische, politische, soziokulturelle. Im Workshop gehen wir dem an Hand von zwei Quellen nach und diskutieren in Gruppen. Außerdem sprechen wir über Möglichkeiten heute aktiv zu werden und was die westdeutsche Linke vielleicht von der ostdeutschen lernen kann. Zum Schluss kriegt Ihr einen Einblick ins Netzwerk Polylux und gebt uns Euer Geld!

Der Workshop wird in deutscher Sprache gehalten, eine Übersetzung ins Englische kriegen wir gemeinsam organisiert.

Film & Ausstellung

Ausstellung zur feinen Trennlinie zwischen einvernehmlichen und grenzverletzenden Begegnungen und der Suche nach einem unbeschwerten und respektvollen Umgang miteinander

Ausstellungs-Website: https://eskoennteso.wordpress.com/